Unser kleiner Edward hatte bereits viel Pech in seinem Leben. Das FIV-positive Katerchen wurde im Juni 2021 in ein neues Zuhause vermittelt, das sein Für-Immer-Zuhause werden sollte. Doch es kam leider anders: Mit den beiden Vierbeinern seiner neuen Familie fühlte er sich überhaupt nicht wohl. Auch der Vertrauensaufbau zu den Zweibeinern war sehr schwer. So wurde Edward schließlich von seiner Adoptantin schweren Herzens einer unserer Pflegestellen übergeben.
Doch damit begann das Schicksal erst so richtig zuzuschlagen: Auf der Pflegestelle stellte sich heraus, dass Edward halb blind ist. Über wieviel Sehkraft er wirklich noch verfügt und ob das Problem angeboren oder Resultat einer früheren Krankheit ist, wissen wir nicht. Ohne auf scharfe Katzenaugen zählen zu können, ist der Alltag für Edward nicht leicht zu bewältigen.
Hinzu kam auch noch, dass er über arg mitgenommene Zähne verfügte, die ihm starke Schmerzen verursacht haben. Mithilfe einer schwierigen Zahn-OP konnten die Probleme gelöst werden, auch wenn sie das liebe Fellknäuel sehr strapaziert hat. Leider hat die Operation unsere finanziellen Rücklagen für unsere Notfellchen stark strapaziert und wir freuen uns über Wohltäter, die Edward mit ihrer Spende unterstützen.
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Tolle Neuigkeiten von Edward! Die Zahn-OP hat er längst hinter sich gelassen, und auch die Blasenentzündung hat er schon wieder vergessen. Gesundheitlich geht es dem kleinen Mann derzeit sehr gut.
Außerdem fasst er immer mehr Vertrauen in Zweibeiner und lässt sich mittlerweile sanft streicheln. Mit seinen Artgenossen hat er derweil nicht allzu viel am Hut. Daher können wir uns gut vorstellen, dass Edward auch als Einzelkatze leben könnte.
Nun geht es immer weiter bergauf mit unserem hübschen Edward. Die Blasenentzündung ist überstanden und nun können wir auch berichten, dass er sich auch den Menschen Schritt für Schritt öffnet. Ganz langsam wird er mutiger und bleibt nun schon liegen, wenn man das Zimmer betritt und ihm sein Essen liefert. Ist er zuvor sofort in seinem Versteck verschwunden, lässt er sich jetzt schon immer länger sehen. Wir sind zuversichtlich, dass er noch weitere Fortschritte machen wird.
Bei unserem Edward geht es auf und ab. Seine Zähnchen sind nach der OP gut abgeheilt und er kann sich endlich wieder mit vollem Appetit und ohne Zahnschmerzen auf sein Futter stürzen. Doch nun gab es ein anderes Problem: Edward hat sich eine Blasenentzündung eingefangen. Da sein Klöchen doch sehr auffällig müffelte, brachte seine Pflegestelle ihn zum Tierarzt, dort wurde durch eine Urinanlalyse und eine Blasenpunktion die Diagnose bestätigt. Nun muss er erstmal ein Antibiotikum nehmen, um auch wieder schmerzfrei Urin abzusetzen.
Edward war in unserem Adventskalender vertreten und da sein Gedicht auch nochmal erklärt, was mit ihm passiert ist, könnt ihr es hier auch nochmal nachlesen:
Ihre winz’gen Flügel flatterten leise
als Anela und Lyra auf ihrer Reise
ein Wispern vieler Stimmen hörten,
die die Weihnachtsstille störten.
Das Wispern kam von Wind und Schnee,
hallte wieder von dem See,
über den sie gerade flogen
während Glitzerflocken die Nacht durchzogen.
„Hörst du das Säuseln in der Nacht?“,
fragte Anela und gab nun gut Acht,
auf die Worte, die in der Winternacht hingen
- eine Geschichte, wie nur die Elemente sie singen.
Eine Geschichte, aber diese war wahr
- auch Lyra lauschte gebannt und starr.
Es war Edwards Leben, von Leid durchzogen,
das die Elemente in eine Geschichte woben.
Lyra und Anela lauschten gerührt,
welches Leben der Kater geführt,
welches Leid er hatte ertragen.
sie hörten die Elemente das Folgende sagen:
Es war einmal ein hübscher Kater,
namenlos und ohne Schutz,
ohne Mutter, ohne Vater,
lebte er im Straßenschmutz.
Nicht nur wegen der Gefahren,
die zu Hauf zugegen waren,
war sein Leben eine Qual,
besonders schlimm in seinem Fall.
Denn er war immer ängstlich, hungrig,
dazu war seine Welt sehr schummrig,
denn auch viel sehen konnt' er nicht,
so fehlte ihm physisch wie psychisch das Licht.
Obwohl er die weite Welt kaum sah,
stellte das größere Drama dar,
dass auch ihn niemand sehen wollte,
während sein Schicksal ihn überrollte.
Hätte jemand ihn wahrgenommen,
hätt er gedacht, es könnt schlimmer kaum kommen.
Doch für den armen hübschen Kater,
brachte das Leben eine weitere Marter.
Hinter den Gittern einer schlimmen Perrera,
kam er selbst dem Tode schon nah.
Denn dort kommt es immernoch häufig vor,
dass Tiere verschwinden - auf nimmermehr.
Doch Ana holte ihn aus der Gefahr,
versorgte ihn, pflegte ihn, nahm ihn wahr.
Auch namenlos musst' er bei Ana nicht bleiben
Von nun an sollte er Edward heißen.
Bei Ana in der Quarantäne
ergänzte „FIV-positiv“ Edwards Pechsträhne.
Doch nun sollte sich das Blatt langsam wenden,
denn eine Familie wollte sein Pech beenden.
Schon bald flüsterte Ana ihm leise
und liebevoll ins Ohr:
„Für dich geht es bald auf die große Reise,
wirst glücklicher sein, als jemals zuvor.“
„Eine Familie hat dich gefunden,
dort wirst du sicher und glücklich sein,
heilen werden die alten Wunden,
und Liebe hüllt deine Seele ein.“
Doch Edward machte die Reise Angst
- zu viel erduldet hatte er längst.
Und alles war neu und groß und zu viel,
die ganze Welt um ihn her war skurril.
Und auch nach ein‘gen Monaten
hatte er Angst noch vor jedem Schatten.
Traute sich kaum aus Verstecken heraus
fürchtete sich vor jedem im Haus.
Deshalb lebt er nun als Pflegi,
bei einer sehr erfahrenen Lady.
Dort stellte man fest, wie wenig er sieht
und auch, dass der Schmerz seine Zähne durchzieht.
Die Zähnchen sind nun alle gezogen
und Edward fängt an, seinen Menschen zu mögen.
Er ist ein sensibler, verwundeter Schatz
und sucht nun einen ruhigen Platz.
Mit diesem Ende der Geschicht‘
Schaute Anela Lyra ins Gesicht.
Sie wollten Edward so gerne helfen
- schon flogen sie zu ihm, die beiden Elfen.
Edward sah natürlich nicht,
wie die Elfen nun dem Licht,
mit dem sie so schnell konnten fliegen,
direkt neben ihm entstiegen.
Erschrocken fuhr der Kater hoch,
als ihm der Elfenduft in die Nase kroch.
Ängstlich zitternd fragte er:
„Wer ist denn spätnachts plötzlich hier?“
Lyra klärte Edward auf,
über der Geschichte Lauf,
die von den Elementen selbst
gewispert wurde in die Welt.
Edward, Lyra und Anela sprachen lange über früher.
Die Schrecken der Vergangenheit
legten schließlich sie beiseit
Und besahen sich die Zukunft näher.
Schon in der kurzen Zeit gemeinsam
fühlte Edward sich nicht mehr so einsam.
Die Ängste waren fast schon fort
und Anela gab Edward ihr Ehrenwort:
„Deine Geschichte werden wir weitertragen,
und eine Familie wird hoffentlich nach dir fragen,
aber das Ende gefällt mir noch nicht.
Ich ergänze noch ein kurzes Gedicht.“
Und so ergänzte die Weihnachtselfe
eine Strophe, die hoffentlich hülfe,
sicherzustellen, dass ihr alle wisst,
wie Edward im Kern seines Wesens ist:
Mit einem Hauch Geduld und Liebe
wird Edward sicherlich zum Diebe
von seiner neuen Menschen Herzen.
Und wird vergessen alle Schmerzen
und alle Angst wird weggetragen
- soll dann gehören zu den Tagen
als ein namenloser, hübscher Kater
noch nichts wusste von dem Glück von später.